Der Rheinfischer aus Xanten Fischerei am Rhein gab es, solange Menschen am Rhein siedelten. Der Niederrhein gehörte einst zu den bedeutensten Gewässern der Binnenfischerei in Deutschland. Rudi Hell kann in seiner Familie auf 300 Jahre Rheinfischerei zurückblicken. Er lebt mit seiner Frau in dem Dorf Grieth am Rhein zwischen Rees und Emmerich. Das Fischfangboot, Aalschokker genannt, wurde in Holland entwickelt und eignet sich aufgrund des flachen Bugs und der einfachen Bauweise besonders gut für den Fang von Aalen im Rhein. Das Geheimnis der Aalschokker liegt auf und unter dem Wasser: Um Fische zu fangen, wird ein ausgebreitetes Fangnetz zwischen zwei Auslegebäumen auf dem Grund des Rheines ausgebracht. Rudi Hell weiß alles über die Lebewesen im Fluss, der Rhein steckt ihm im Blut. Er fängt Fische zum Verzehr aber auch für wissenschaftliche Zwecke: Mehrere Zuchtstationen am Rhein und an seinen Nebenflüssen, haben mit großem Erfolg wieder Lachse in deutschen Flüssen angesiedelt. Vorzugsweise ist der Rheinfischer aber auf Aale aus. Der Verzehr dieses Fisches ist eine Delikatesse, besonders wenn Frau Hell Oma Hell’s Aalsuppe kocht. Das Fischereihandwerk auf einem Aalschokker hat Rudi Hell von seinem Großvater gelernt. Das Entscheidende bei dieser Fangtechnik ist der Standort. Die Aale, wie auch die Lachse, haben riesige Strecken in den südlichen und nördlichen Atlantik zu bewältigen und lassen sich deshalb flussabwärts kräftesparend in der Hauptströmung des Rheins treiben. Als sein Opa noch fischte, legten die Fischer riesige Netze im Rhein aus, um die Lachse zu fangen. Dann wurde zwischen Duisburg und Emmerich der Rhein für die Schifffahrt gesperrt. Es gab allerorten Märkte und viele Fischereigeschäfte, die insbesondere den begehrten Lachs verkauften. Als die Verklappung von Chemikalien in den 60er/70er Jahren den Rhein zur Kloake machte, wurde das Fischen verboten und die Fischer mussten ihre Aalschokker stilllegen. Rudi Hell ver