Das Ozeaneum in Stralsund ist der größte Museumsbau Deutschlands. Hier können die Besucher virtuell ins Meer "eintauchen". Mehr als 1.000 Meeresbewohner haben in den 39 Aquarien ein fragiles Zuhause. Algenwälder, Korallenriffe und eine "Mini-Nordsee" müssen durchgehend kontrolliert werden. Ein einziger kranker Fisch oder eine minimale Änderung der Temperatur - schon kann das zerbrechliche und komplizierte Gleichgewicht unter Wasser gefährdet sein. Rund um die Uhr werden Proben genommen. Es werden Algen "gesät", es wird geputzt, dokumentiert und Nachwuchs gezüchtet. Die Wissenschaftler im Ozeaneum sind ständig im Einsatz. Ein Ökosystem "nachzubauen", noch dazu ein so komplexes wie das Meer, ist eine gewaltige Aufgabe. Doch die Forscher erhalten auch neue Erkenntnisse, die dem Schutz der "echten" Meere und ihrer bedrohten Arten zugutekommen. Und vielleicht sind solche künstlichen Ökosysteme die letzte Chance für manche Arten zu überleben.