Von der Reformzeit zur Revolution (1786–1848)

„Wer zu spät kommt, den straft das Leben!“ – das galt auch schon für die Könige Preußens. Friedrich Wilhelm II. erkennt die Zeichen der Zeit nicht. Der sinnenfrohe und mystisch entrückte Herrscher verwehrt seinem Volk neue Rechte, auch wenn in seiner Regentschaft ein Gesetzbuch eingeführt wird, das Friedrich II. in Auftrag gegeben hatte. Mit seinen Kriegen hat der „Dicke Lüderjahn“ auch kein Glück, dafür beteiligt sich Preußen eifrig an den Teilungen Polens und gewinnt so riesige Territorien. Doch die Beharrungspolitik rächt sich. Das Preußen unter Sohn und Nachfolger Friedrich Wilhelm III. kann der neuen, modernen Macht nicht entgegenstehen. Napoléon Bonaparte, Revolutionsgeneral und Kaiser von Frankreich, erobert mit seinen Truppen halb Europa. Preußen leidet unter der Besatzung, aber im Untergrund regt sich Widerstand. Mit dem Gedanken an eine deutsche Nation und Mut zu Reformen bildet sich eine neue Führungsmacht heraus. In den Befreiungskriegen gelingt es Preußen, die französische Fremdherrschaft abzuschütteln. Wirtschaftlich und politisch wird Preußen zur dominierenden Macht in Norddeutschland, aber die Hoffnungen des aufstrebenden, national ausgerichteten Bürgertums werden enttäuscht. In den Wirren der Revolution von 1848 entpuppt sich das preußische Herrscherhaus als Hort des Konservatismus. Die Chance für einen demokratisch verfassten, deutschen Nationalstaat mit einem zum Bürger-Kaiser gekrönten Preußenkönig wird vertan.

Deutsch
  • Originally Aired December 10, 2000
  • Runtime 30 minutes
  • Network Das Erste
  • Created October 28, 2013 by
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  • Modified October 28, 2013 by
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