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All Seasons

Season 1

  • S01E01 Am Anfang war das Ende

    • October 26, 2013
    • ORF III

    Die erste Folge beschreibt die letzten Wochen vor dem Kriegsende 1945. Die deutsche Führung möchte durch sinnlose Durchhalteparolen die bevorstehende Niederlage hinauszögern. Doch die sowjetischen Truppen stehen bereits kurz vor Wien und die Westalliierten nähern sich Österreich von allen Seiten. Der Alltag hinter der Front ist geprägt von Bombenangriffen die auf Österreich niedergehen. Noch in den letzten Wochen passieren schreckliche Greueltaten der Nationalsozialisten. Gleichzeitig versucht eine österreichische Widerstandsbewegung dem Schrecken ein schnelles Ende zu bereiten.

  • S01E02 Die Schlacht um Wien

    • October 26, 2013
    • ORF III

    Die zweite Folge schildert die Situation in Wien in den letzten Wochen vor dem Einmarsch der Roten Armee. Über Ungarn dringen sowjetische Truppen Richtung Wien vor. Flugblätter werden abgeworfen, erste Kontakte zwischen russischen Soldaten und österreichischer Zivilbevölkerung finden statt. Im Wienerwald sammeln sich die Sowjets dann zum Großangriff auf Wien. Mit Unterstützung der Artillerie brechen die ersten sowjetischen Panzer in die Wiener Vororte ein. Die Schlacht um Wien endet am 13. April 1945 mit einem Sowjetischen Sieg. Auf dem Dach der Wiener Hofburg wird die rote Fahne hochgezogen.

  • S01E03 Aufbruch aus dem Chaos

    • November 2, 2013
    • ORF III

    In den Straßen von Wien wird gekämpft. In der Stadt gibt es weder Verkehrsmittel noch Telefon, dafür Ausgehverbote, Standrecht und Willkür und doch erfolgt aus diesem Chaos ein politischer Aufbruch ohnegleichen: Beherzte Frauen und Männer finden über Kampflinien und Trümmer hinweg zueinander, gründen die demokratischen Parteien, errichten den überparteilichen Gewerkschaftsbund. Eine Woche nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes hat Wien bereits einen neuen demokratischen Bürgermeister: Theodor Körner (1873-1957). Und wenige Tage später, am 27. April, ruft Karl Renner (1870-1950) von der Rampe des Parlaments die Zweite Republik aus.

  • S01E04 Das Ende der Alpenfestung

    • November 9, 2013
    • ORF III

    Auf österreichischem Boden, so glaubt man in den Hauptquartieren der Alliierten, werden Hitler und seine Armeen noch einen nachhaltigen Widerstand zu leisten versuchen - in der sogenannten „Alpenfestung". Doch als die ersten amerikanischen Soldaten die österreichische Grenze überschreiten, treffen sie kaum auf Widerstand und werden zu ihrem Erstaunen von einer Bevölkerung begrüßt, die zum Teil schon selbst ihre Befreiung eingeleitet hat. Auf die Westalliierten warten Überraschungen anderer Art: In den Salzbergwerken entdecken sie aus ganz Europa zusammengetragene und geraubte Kunstgegenstände und Gemälde; in Schlössern und auf Almen versteckt, finden sie Hermann Göring und andere NS-Größen. Die Alpen wurden nicht als Festung, wohl aber als letztes Rückzugsgebiet des Dritten Reiches genützt. Hierher flohen die Stäbe und obersten Reichsstellen, hier auch noch wurden die letzten, die modernsten und geheimsten Waffen des Dritten Reiches erzeugt. Dies alles fällt nun in die Hand der einmarschierenden Amerikaner.

  • S01E05 Wettlauf der Armeen

    • November 16, 2013
    • ORF III

    In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs geht es jeder der alliierten Mächte um die Sicherung künftiger strategischer Positionen. Schauplatz dieses Wettlaufs der Armeen ist Österreich. Um die Wette laufen Briten und Sowjets bei der Besetzung der Steiermark; in Kärnten sind es die Jugoslawen, die den Briten zuvorkommen wollen; im Westen versuchen die Franzosen noch vor den Amerikanern in Vorarlberg und Tirol da zu sein; in Niederösterreich stoßen Amerikaner und Sowjets aufeinander. Doch nicht nur die Alliierten laufen um die Wette, auch über eine Million deutscher Soldaten, unter ihnen viele Österreicher, die der jugoslawischen und sowjetischen Gefangenschaft entkommen wollen. Und aus dem Balkanraum wälzt sich eine wahre Völkerwanderung nach Österreich: Ungarn, Rumänen, Kroaten, königstreue Serben, Kosaken, Wlassow-Russen, Italiener und der große Zug der Volksdeutschen aus diesem Raum.

  • S01E06 Das Erbe des Krieges

    • November 23, 2013
    • ORF III

    Am 8. Mai 1945 endet der Zweite Weltkrieg. Es ist der Tag der Kapitulation der deutschen Wehrmacht. An diesem Tag befindet sich ein österreichisches Bundesland noch unter nationalsozialistischer Herrschaft: die Steiermark. Der Einmarsch alliierter Truppen beginnt hier erst nach der Kapitulation. Sie kommen aus allen Himmelsrichtungen und gehören fünf verschiedenen Nationen an: Sowjets, Briten, Amerikaner, Jugoslawen und Bulgaren. Jeder der kommandierenden Generäle holt sich sein eigenes Stück Steiermark. Dementsprechend viele Demarkationslinien zerstückeln das Land. Die Steirer haben sich zunächst auf fünf verschiedene Obrigkeiten einzustellen. Sie tun dies mit bewundernswertem Einfallsreichtum und großer Zähigkeit.

  • S01E07 Die ersten Schritte

    • November 30, 2013
    • ORF III

    Winston Churchill (1874-1965), der britische Premierminister, wendet sich telegrafisch an den amerikanischen Präsidenten Harry Truman (1884-1972): „Ich bin äußerst beruhigt darüber, wie sich die Dinge in Österreich entwickeln“, denn noch vor Kriegsende haben die Sowjets in Wien eine österreichische Regierung installiert: Karl Renner (1870-1950) steht ihr als Staatskanzler vor. In dieser Regierung nehmen führende Kommunisten Schlüsselpositionen ein. In London und Washington befürchtet man, von den Sowjets in Österreich politisch überrollt zu werden. Da stellen die Österreicher bereits selbst Weichen, um dieses noch garnicht richtig existierende neue Staatsgebilde auf einen sicheren demokratischen Weg zu leiten. Die Regierung gibt dem Land die erste Verfassung, erlässt Gesetze und kurbelt inmitten des Chaos bereits das Kulturleben wieder an: Die Staatsoper, das Burgtheater, die Wiener Philharmoniker verkünden mehr als alles andere den Beginn des Friedens.

  • S01E08 Das überlaufene Land

    • November 7, 2013
    • ORF III

    Die beginnende Teilung Europas und was sie für Millionen Menschen bedeutet. In der Konferenz von Jalta trafen am 4. Februar (bis 11. Februar) 1945 die alliierten Staatschefs Franklin D. Roosevelt (1882-1945), USA, Winston Churchill (1874-1965), Großbritannien, und Josef Stalin (1878-1953), UdSSR, im auf der Krim gelegenen Badeort Jalta zusammen, um über die Aufteilung Deutschlands, die Machtverteilung in Europa und den Krieg gegen das Japanische Kaiserreich zu entscheiden. Ein Großteil der tragischen Entwicklungen nach der Konferenz spielt sich auf österreichischem Boden ab. Als Zwangsverschleppte, KZ-Insassen, als Ostarbeiter und Kriegsgefangene, als Verbündete der Deutschen, als Flüchtlinge und Vertriebene, als deutsche oder alliierte Soldaten befinden sich mehr als 3,000.000 Menschen, die hier nicht zuhause sind, auf österreichischem Boden. Im Sommer 1945 erreicht Österreich damit den höchsten Bevölkerungsstand seiner Geschichte: Mehr als 9,000.000 Menschen leben in diesem Land. Es gibt kaum einen Flecken, auf dem sich nicht irgendein Lager von Flüchtlingen, Verschleppten oder Soldaten befindet. Und als weitere Folge der Beschlüsse von Jalta kommt es bereits wenige Tage nach Kriegsende zur ersten gefährlichen Konfrontation zwischen West und Ost auf österreichischem Boden.

  • S01E09 Das geteilte Land

    • December 14, 2013
    • ORF III

    West und Ost können sich über das weitere Schicksal Österreichs im Sommer 1945 nicht einigen. Österreich wird damit zum vierfach geteilten Land. Jede Besatzungsmacht verfolgt in ihrer Zone ihre eigene Politik: Bei Amerikanern und Briten ist es zunächst eine strikte Politik der „Non-Fraternization“, des „Verbrüderungsverbots“ und damit einer Politik der Sieger gegenüber Besiegten. Das Fernziel ist zwar die Wiedererrichtung eines freien Österreichs, doch im Moment machen die West-Alliierten kaum einen Unterschied zwischen dem bisherigen Naziregime und der Bevölkerung. In der Sowjetzone wieder werden die großen Industrieanlagen besetzt und ihre Maschinen demontiert. Und doch formieren sich in allen Landesteilen politische Gruppen, die ohne Kontakt miteinander dasselbe Ziel ansteuern: ein geeintes Österreich, ein selbstständiges, auf eigenen Füßen stehendes Österreich, ein demokratisches Österreich.

  • S01E10 Ein einig Volk

    • December 21, 2013
    • ORF III

    In Potsdam beraten die Staatsmänner der drei großen Siegermächte, Truman, Churchill und Stalin, darüber, ob Österreich Reparationen zahlen soll. In Wien konfiszieren Beutekommandos der Sowjets die Geldbestände der Banken, und die Quartiermeister der Amerikaner beschlagnahmen die Nationalbank. Im Schleichhandel kostet ein Kilo Butter 1.200 Reichsmark, und die Westmächte überlegen sich, ob sie ihre Sektoren in der hungernden Stadt Wien überhaupt in Besitz nehmen sollen, um für das Schicksal der dort lebenden Bevölkerung nicht verantwortlich zu sein. Die Regierung Renner ringt vergeblich um ihre Anerkennung. Die Österreicher merken erst nach und nach, wie es um sie bestellt ist. Als sie es merken, beginnen sie hart um ihre Interessen zu ringen, und aus allen Landesteilen eilen sie der provisorischen Regierung in Wien zu Hilfe. In einer 48 Stunden dauernden Länderkonferenz einigen sich Vertreter aus allen Bundesländern und treten gemeinsam den alliierten Mächten gegenüber, mit der Aufforderung, der Befreiung nun auch die Freiheit folgen zu lassen.

  • S01E11 Zeit der Generäle

    • December 28, 2013
    • ORF III

    Im September 1945 wird in Wien von den Siegermächten der Alliierte Rat eingesetzt, er soll Österreich regieren. Der Alliierte Rat besteht aus den militärischen Oberbefehlshabern der vier Besatzungsmächte. Es ist die Zeit der Generale, denn nicht Politiker und auch nicht Diplomaten üben nun Regierungsgewalt in Österreich aus, sondern Militärs. Die von den Sowjets eingesetzte Renner-Regierung wird von den West-Alliierten zwar zur Kenntnis genommen, aber nicht anerkannt. Nichts mehr kann in Österreich entschieden werden ohne die Zustimmung der Generäle. Alle Rundfunkstationen im Lande sind den Besatzungsmächten unterstellt. Jede Macht gibt ihre eigenen Zeitungen heraus - österreichische Zeitungen unterstehen der vielfachen Zensur, alle Telefongespräche werden abgehört, alle Briefe geöffnet. Die Österreicher verstehen es dennoch, durch die Lücken dieses vierfachen Netzes zu schlüpfen. Und die Generäle müssen erkennen, dass sie das Land ohne die Österreicher nicht werden regieren können.

  • S01E12 Entscheidung für Österreich

    • January 4, 2014
    • ORF III

    Bis Mai gab es noch Krieg in Österreich, aber am 25. November 1945 werden in Österreich bereits die ersten freien Wahlen durchgeführt. Dies ist an sich schon eine politische und organisatorische Großleistung. Denn der Reiseverkehr über die Zonengrenzen ist nicht freigegeben. Radio und Presse des Landes sind unter der Kontrolle der Alliierten. Es gibt keinen geordneten Bahnverkehr, andere Transportmittel fehlen fast zur Gänze. Aber die Wahlen finden pünktlich statt, mit einer Rekordbeteiligung. Sie bringen ein überraschend deutliches Ergebnis: ÖVP und SPÖ sind mit Abstand die beiden größten Parteien des Landes, die Kommunisten mit weniger als 5% abgeschlagen. Der Wahlkampf fällt in eine äußerst schwere Zeit: Es gibt einen frühen Wintereinbruch, aber kein Heizmaterial, kein Glas für Fenster und viel zu wenig zu essen. Hunderttausende Österreicher sind noch in Gefangenschaft, Hunderttausende Frauen müssen sich mit ihren Kindern allein durchschlagen. Die Politiker haben im Wahlkampf keinerlei materielle Versprechungen abgegeben, aber sie und die Wähler wissen, dass es bei dieser Wahl um ein einziges Gut geht: um die Freiheit.

Season 2

  • S02E01 Was tun mit Österreich ?

    • October 25, 2014
    • ORF III

    1946 ist das Jahr, in dem die alliierten Mächte das befreite Österreich bereits in die volle Unabhängigkeit entlassen könnten. Das Land hat eine funktionierende Regierung, und ein bescheidener Wiederaufbau hat begonnen: In der VÖEST (später Voestalpine) wird die erste Tonne Stahl gegossen, bei Steyr der erste LKW zusammengebaut, bei Semperit werden die ersten Reifen und bei Siemens die ersten Elektromotoren per Hand gefertigt. Kalter Krieg Aber die alliierten Truppen bleiben. Denn ein Jahr nach dem Zweiten Weltkrieg ist ein neuer Krieg ausgebrochen - der „kalte“. West und Ost misstrauen einander. Österreich ist für beide Seiten zum Faustpfand geworden. Und die Wirtschaft erleidet einen harten Schlag: Die Sowjets beschlagnahmen Hunderte Betriebe und erklären sie als vormals deutsches Eigentum zur Kriegsbeute; auch die Erdölfelder um Zistersdorf. Doch es gibt auch Erfreuliches: Die Amerikaner bringen die, unter abenteuerlichen Umständen in Nürnberg aufgefundenen Reichskleinodien, darunter auch die deutsche Kaiserkrone, nach Wien zurück und stellen den Österreichern die, auch im Westen als Kriegsbeute beschlagnahmten, Fabriken für den Wiederaufbau zur Verfügung.

  • S02E02 Der Rest war Österreich

    • October 26, 2014
    • ORF III

    Diese Folge beleuchtet die Mitverantwortung von Österreicherinnen und Österreichern an der Entwicklung, die zur Annexion Österreichs durch Hitler geführt hat. Im März 1946 versucht das neue Österreich mit seiner jüngsten Vergangenheit fertigzuwerden: Die Regierung legt dem Parlament eine umfangreiche Gesetzgebung zur Ausschaltung früherer Nationalsozialisten und zur Verfolgung nationalsozialistischer Verbrechen vor. Die Gesetze betreffen mehr als 550.000 Österreicher, frühere Mitglieder der NSDAP. Sie werden für den Anschluss, den Krieg und die Kriegsverbrechen mitverantwortlich gemacht. Die Frage nach den Wurzeln des Antisemitismus und des Nationalsozialismus wird nicht gestellt. Und so bleiben diese Fragen auch offen bis in unsere Tage, sind Ursache immer wieder neu erhobener Vorwürfe gegenüber Österreich. Diese Folge - wie auch die Folgen 15 und 16 - geht den Ursprüngen der tragischen Entwicklung nach, die weit zurückliegen und in der Ersten Republik durch Wirtschaftsnot, Arbeitslosigkeit und Bürgerkrieg noch gefördert werden, bis es 1938 zur Annexion des Landes durch Hitler und seine Wehrmacht kommt. An dieser Entwicklung haben viele Anteil, nur wenige sind frei von Schuld. Erst dieser Rückblick lässt uns verstehen, was mit Österreich und den Österreichern in jener Zeit geschehen ist.

  • S02E03 Ein Volk, ein Reich - kein Österreich

    • November 1, 2014
    • ORF III

    Wie ergeht es den Österreichern, als es kein Österreich mehr gibt und was geschieht beim sogenannten Anschluss im März 1938? In den ersten Tagen werden über 70.000 Österreicher verhaftet, in Gefängnisse und Konzentrationslager gebracht. Hunderttausende jubeln dem neuen Regime zu, das mit raffinierten Propagandamethoden eine Zukunft in Vollbeschäftigung und Wohlstand verspricht. Anfangs scheint das Regime seine Versprechungen zu halten: mit dem Bau von Autobahnen wird begonnen, neue E-Werke werden errichtet, in Linz wird die spätere Voestalpine als großes Stahlkombinat gegründet, die Arbeitslosen werden rasch aufgesaugt, vorwiegend von der Rüstungsindustrie. Doch schon bald gibt es ein schlimmes Erwachen: Mit den Novemberpogromen, der „Reichskristallnacht“, erreicht die Verfolgung der Juden den ersten, Schlimmstes verheißenden Höhepunkt; und bei der Kirche bedankt sich das Regime mit einem Sturm auf das erzbischöfliche Palais. Während diese Ereignisse bei vielen Österreichern einen Lernprozess einleiten, erliegt die übrige Welt erneut den Drohungen und Versprechungen Hitlers: in München treten ihm die Westmächte die Sudetengebiete ab, und in Moskau schließt Stalin seinen Pakt mit Hitler. Die Schwäche des Westens und die Rückendeckung durch Stalin lassen Hitler als nächstes Polen angreifen. Der Zweite Weltkrieg hat begonnen.

  • S02E04 Heim aus dem Reich

    • November 8, 2014
    • ORF III

    Diese Folge der Doku-Reihe von Hugo Portisch und Sepp Riff in neu überarbeiteter Fassung, beschäftigt sich mit den Hoffnungen und Rückschlägen 1946 und mit der Frage, welchen Anteil Österreich an diesem Krieg hatte. Noch einmal wird das neue Österreich von seiner Vergangenheit eingeholt: bei den Nürnberger Prozessen gegen die früheren nationalsozialistischen Machthaber. Auf der Anklagebank sitzen auch Österreicher, unter ihnen Arthur Seyß-Inquart (1892-1946), letzter nationalsozialistischer Bundeskanzler in Österreich und im Krieg Reichskommissar in den Niederlanden; und Ernst Kaltenbrunner (1903-1946), zuletzt oberster Chef der Geheimen Staatspolizei im Dritten Reich. In Nürnberg erheben die sowjetischen Ankläger auch Vorwürfe gegen Österreich als Ganzes: es habe dem Hitlerkrieg gedient mit Kanonen, Panzern und Flugzeugen aus seinen Rüstungswerken und mit rund einer Million Österreichern in der deutschen Wehrmacht. Das stellt die Frage nach dem Verhalten der Österreicher während des Krieges. Diese Folge rekonstruiert anhand vieler einzigartiger Filmdokumente das damalige Leben in der Heimat und an den Fronten. Auch dabei stellt sich heraus, dass die Wahrheit viele Facetten hat. Denn: nur wenige gehen begeistert in diesen Krieg, für die meisten bedeutet der Krieg auch schon den Bruch mit dem Hitlerregime. Die Bilanz des Krieges ist auch in Österreich fürchterlich: An die 300.000 Kriegstote, 60.000 jüdische Mitbürger ermordet, über 100.000 Vertriebene, an die 800.000 Österreicher befinden sich bei Kriegsende in alliierter Gefangenschaft, viele werden jahrelang nicht zurückkehren.

  • S02E05 Keine Zeit für Südtirol

    • November 15, 2014
    • ORF III

    Diese Folge der Doku-Reihe von Hugo Portisch und Sepp Riff in neu überarbeiteter Fassung, beschäftigt sich mit dem Schicksal der Südtiroler seit den Tagen des italienischen Einmarsches 1918. 1947 scheint die Welt wieder in Ordnung zu kommen: In Paris erhalten jene Staaten, die im Zweiten Weltkrieg an der Seite Hitler-Deutschlands gekämpft haben, Friedensverträge - Bulgarien, Rumänien, Ungarn, Finnland und Italien. Österreich soll statt eines Friedensvertrages einen Staatsvertrag erhalten. Aber da es von allen vier Mächten besetzt ist, die einander bereits zutiefst misstrauen, bleibt es ein Faustpfand in der Hand der Alliierten. Bei den Pariser Friedensverhandlungen tritt Österreich jedoch mit einer kraftvollen Forderung auf: Italien soll Südtirol an Österreich zurückgeben. Wie nach dem Ersten Weltkrieg entscheiden sich die Siegermächte auch diesmal für Italien und gegen Österreich. Italien verpflichtet sich aber, Südtiroler, die sich für Deutschland entschieden hatten, zurückzunehmen, und sagt den Südtirolern eine weitgehende Autonomie zu. Das Problem Südtirol ist damit nicht gelöst und wird noch viele Jahre auf der internationalen Agenda bleiben. „Österreich II“ rekonstruiert das Schicksal der Südtiroler seit den Tagen des italienischen Einmarsches 1918. Eine aufregende, vielen Österreichern und Südtirolern nicht immer bewusste, dramatische Geschichte.

  • S02E06 Der Sonderfall Österreich

    • November 22, 2014
    • ORF III

    Das Jahr 1947 stellt Österreich mitten hinein in die Weltpolitik. In Europa senkt sich der Eiserne Vorhang. In Bulgarien, Rumänien, Ungarn ergreifen Kommunisten mit Hilfe der Sowjetarmee und der Geheimpolizei die Macht; in Jugoslawien und Polen regieren sie schon; in der Tschechoslowakei stellen sie den Ministerpräsidenten. Die russische Besatzungszone in Deutschland wird sowjetisiert. Die große Bruchlinie zwischen Ost und West geht auch mitten durch Österreich, entlang der Demarkationslinie an der Enns, wo amerikanische und sowjetische Truppen einander gegenüberstehen. Die österreichischen Politiker haben sich zu fragen, ob auch dieses Land geteilt würde. Die Staatspolizei wird auch in Wien von einem Kommunisten geführt. Die kommunistischen Zeitungen fordern für Österreich das gleiche volksdemokratische Regime wie in Ungarn und Jugoslawien. Die Regierung reagiert auf diese Entwicklungen mit einer Doppelstrategie: Sie setzt den kommunistischen Chef der Staatspolizei ab und tritt den Besatzungsmächten energisch entgegen. Gleichzeitig bringt die die Regierung die wertvollsten Kunstschätze aus den Museen Wiens ins Ausland, wo sie die nächsten acht Jahre eine Odyssee durch Westeuropa bis in die USA und Kanada durchmachen. In dieser Zeit größter Ungewissheit wird Österreich zum Sonderfall Europas: Der Eiserne Vorhang geht hier nicht nieder, und nur hier setzen die vier Siegermächte ihre Zusammenarbeit im Alliierten Rat fort.

  • S02E07 Wetterleuchten

    • November 29, 2014
    • ORF III

    Ende der 1940iger Jahre beginnt es Österreich wirtschaftlich besser zu gehen. Der Marshallplan greift und kurbelt den Wiederaufbau an. Der wird unterstützt durch die Errichtung der Sozialpartnerschaft - einem Forum, das Unternehmer, Arbeitnehmer und den Staat wirtschaftliche und soziale Aufgaben gemeinsam lösen lässt. Diese Zusammenarbeit stellt nicht nur einen weitgehend ungestörten Wiederaufbau sicher, sie überwindet auch erstmals die Gegensätze und Traumata der Bürgerkriegslager der Ersten Republik. Nach der Wahl wird die Zusammenarbeit der beiden Großparteien gerade in Anbetracht der bedrohlichen internationalen Lager fortgesetzt. Doch gleichzeitig wird die Lage in Europa in den Jahren 1948/49 wieder bedrohlicher: im Nachbarstaat Tschechoslowakei kommen die Kommunisten über Nacht an die Macht, in Jugoslawien bricht Tito mit Stalin, in Deutschland wird Westberlin von den Sowjets blockiert, zwei Millionen Berliner werden von den Westalliierten über eine Luftbrücke versorgt. Österreich entgeht den europaweiten Erschütterungen nicht. Das zeichnet sich schon ab. Es ist ein Wetterleuchten vor dem Gewitter.

  • S02E08 Gewitter

    • December 6, 2014
    • ORF III

    Wohlstand ist im Jahr 1950 in Österreich noch ein unbekanntes Wort. Es gibt zwar schon ein Warenangebot, aber man verdient zu wenig Geld, um sich diese Dinge leisten zu können. Wünsche werden geweckt, aber nicht befriedigt. Das führt zu schweren sozialen Spannungen. Und dann schlägt der Kalte Krieg zwischen Ost und West in einen heißen Krieg um, fern von Europa, in Korea. Aber die Folgen des Krieges wirken sich auch in Österreich sofort aus - wirtschaftliche Engpässe und enorme Preissteigerungen erschweren das Leben. Im Oktober 1950 kommt es zu Streiks und schweren Unruhen. Die Kommunisten versuchen dies zu nützen, um eine Änderung der Regierung und der Regierungspolitik zu erzwingen. In regelrechten Straßenschlachten wird um die Erhaltung der bisherigen demokratischen und frei-wirtschaftlichen Entwicklung gerungen. Dem Wetterleuchten ist das Gewitter gefolgt.

  • S02E09 Ein Tag wie kein anderer (1)

    • December 13, 2014
    • ORF III

    Diese Folge von "Österreich II" sowie Folge 22 und 23 sind der besonderen Geschichte des österreichischen Staatsvertrages gewidmet. Diese Geschichte, die mit der Unterzeichnung des Vertrages am 15. Mai 1955 im Schloss Belvedere in Wien endet, nimmt im November 1943 in Moskau ihren Anfang. Dort einigen sich die Außenminister der USA, Großbritanniens und der Sowjetunion, Österreich als unabhängigen Staat wiederherzustellen. Aber es dauert zehn Jahre, von 1945 bis 1955, ehe dieser Beschluss in die Tat umgesetzt wird. Dabei kommt man der Lösung einige Male ganz nahe. Doch jedes Mal, wenn der Vertrag fast unterschriftsreif ist, geraten die Österreich-Verhandlungen durch den Ost-West-Konflikt ins Stocken: Jugoslawien erhebt Ansprüche auf Teile Kärntens, die Sowjetunion will die als deutsches Eigentum beschlagnahmten Betriebe und die Erdölfelder ständig als sowjetische Enklave in Österreich behalten; der Marshallplan bringt zwar ganz Österreich Wirtschaftshilfe, doch im übrigen Europa antwortet die Sowjetunion auf den Marshallplan mit der Teilung des Kontinents und mit der Blockade Berlins. Eine Zeitlang wird auch für Österreich die Teilung und ein sowjetisch unterstützter Putsch in Wien befürchtet. Österreich bekommt zwar seinen Staatsvertrag noch lange nicht, aber es bleibt ein Sonderfall.

  • S02E10 Ein Tag wie kein anderer (2)

    • December 20, 2014
    • ORF III

    Das Jahr 1953 bringt die große Wende in der Welt und auch für Österreich: Josef Stalin stirbt in Moskau, Dwight D. Eisenhower wird neuer Präsident der USA, in Wien wird Julius Raab neuer Bundeskanzler. Die Dinge geraten in Fluss. Friedensinitiativen werden vom Westen wie vom Osten gestartet. Als Beweis des guten Willens wird der Abschluss des österreichischen Staatsvertrages gefordert. Noch zögert Moskau, will mit einem Truppenkontingent in Österreich bleiben, aber dann ladet der neue Herr im Kreml, Nikita Chruschtschow, eine österreichische Regierungsdelegation nach Moskau ein. Im April 1955 fliegen Julius Raab, Adolf Schärf, Leopold Figl und Bruno Kreisky in die Sowjetunion. Die Sowjets sind bereit, dem Staatsvertrag zuzustimmen unter einer wesentlichen Bedingung: Österreich soll sich nach Abzug der Besatzungsmächte zur immerwährenden Neutralität bekennen. Ein paar Wochen noch wird um die Endfassung des Staatvertrages in Wien gerungen. Dann setzen die Außenminister der Besatzungsmächte und der österreichische Außenminister Figl im Schloss Belvedere ihre Unterschrift unter den lang ersehnten Vertrag: „Österreich ist frei!“ Im ganzen Land läuten die Kirchenglocken, auf dem Balkon des Belvedere zeigen sich die Außenminister einer jubelnden Menge.

  • S02E11 Ein Tag wie kein anderer (3)

    • December 27, 2014
    • ORF III

    Wie geht eine zehnjährige Besatzung zu Ende? Wie richtet sich ein Land nach sieben Jahren Hitler-Reich und zehn Jahren alliierter Besatzung in seiner neugewonnenen Freiheit ein? Österreich bleiben zur Bewältigung dieser Aufgaben gerade fünf Monate Zeit - von Mai bis Oktober 1955, von der Unterzeichnung des Staatsvertrages bis zum Abzug der letzten Besatzungstruppen. In dieser Folge sehen wir den Alliierten über die Schulter: wie die Sowjets ihre lieb gewonnenen Quartiere räumen, wie Amerikaner, Briten und auch Franzosen österreichische Frauen heiraten, aber auch, wie viele um die versprochene Ehe geprellt werden, wie viele Kinder als Besatzungserbe zurückbleiben. Und dann der letzte Akt des Krieges: Die restlichen Gefangenen aus der Sowjetunion kehren heim, Kriegsgefangene und Verschleppte aus der Besatzungszeit. Die Österreicher selbst rüsten zum großen Jubelfest. In den Tagen, da die letzten Besatzungstruppen Österreich verlassen, wird sowohl die Staatsoper als auch das Burgtheater, beide im Krieg total zerstört, den Österreichern und der Welt zurückgegeben. Die Burg eröffnet mit "König Ottokars Glück und Ende", die Staatsoper mit Beethovens Freiheitsepos "Fidelio". Das größte Feuerwerk, das Wien bis dahin gesehen hat, beschließt den Tag, der anders ist als alle anderen.

  • S02E12 Jahr der Bewährung

    • January 3, 2015
    • ORF III

    Zum Jahr der Bewährung für Österreich wird das Jahr 1956. Es ist das erste Jahr der vollkommenen Eigenverantwortung der Österreicher. Es bringt soziale Unruhen. Vieles was unter der Besatzungszeit aufgestaut war an Forderungen, Unzufriedenheit und Kritik entlädt sich jetzt. Die Ärzte streiken, die Frauen demonstrieren, Neuwahlen sind angesetzt, um die politische Landschaft neu zu ordnen. Gleichzeitig feiern Österreichs Künstler Triumphe im Ausland, erzielen Österreichs Sportler Weltspitzenleistungen. Aber erst die Ereignisse im benachbarten Ungarn machen dieses Jahr zu einem Jahr der Bewährung - dort ist das Volk zum Aufstand angetreten gegen seine stalinistischen Unterdrücker. Und die Ungarn sind zunächst erfolgreich, führen das Land in die Demokratie. Doch da greift die Sowjetarmee ein, schickt ihre Panzer gegen Budapest. Nach harten Kämpfen mit Tausenden Toten wird die Revolution niedergewalzt. Fast 200 000 Ungarn fliehen über die österreichische Grenze. Österreichs Bundesheer steckt in den Kinderschuhen, doch die Regierung zeigt sich entschlossen: verfolgende Sowjettruppen sollen auf österreichischem Boden entwaffnet, angreifende Sowjettruppen mit Waffengewalt begegnet werden. Neutral, aber auch bereit, die Neutralität zu verteidigen. Und hilfsbereit: Die ungarischen Flüchtlinge werden mit großer Opferbereitschaft aufgenommen. Österreich wird von der Welt dafür mit Recht bewundert. Es hat sich seiner Freiheit würdig gezeigt.