Deutschland 1950. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs sind gerade mal fünf Jahre vergangen. Doch die Menschen richten ihren Blick in die Zukunft und nicht zurück. Es beginnen die Jahre des Schweigens, aber die Wunden der Vergangenheit sind allgegenwärtig. Acht Menschen mit unterschiedlichen Schicksalen berichten, wie sie diese Zeit des Umbruchs erlebt haben.
In der DDR beginnt es Anfang 1953 zu brodeln. Materiell kann das Land mit der Bundesrepublik nicht mithalten, Demokratie und Pressefreiheit haben sich als leere Phrasen erwiesen. Am 17. Juni rebelliert das Volk. In zahlreichen Orten treten die Belegschaften vor allem großer Betriebe in Streik und formieren sich zu Demonstrationszügen.
Mitte der 50er Jahre richtet man sich in Deutschland ein. Der Krieg scheint vergessen, die Nazi-Diktatur ein böser, vergangener Spuk. Im Westen hat man Grund zum Jubeln: Die Nationalmannschaft wird Weltmeister, die Wirtschaft boomt, wir sind wieder wer. Doch nicht für alle sind rosige Zeiten angebrochen.
In der zweiten Hälfte der 50er Jahre setzen die Kriegskinder erste Schritte in das eigene Leben. Peter Süss sortiert nachts Pakete bei der Post oder schüttelt Cocktails als Barkeeper. Mit einer Vespa wird er zum König seiner Clique. Jakob Horowitz will nicht in Deutschland bleiben, sondern zurück nach Israel. Doch dann kreuzt eine junge Frau aus Leipzig seinen Weg - und seine Pläne ändern sich radikal.
Ende der 50er Jahre wird Deutschland von seiner Geschichte eingeholt. Auch Dirk Kuhl, gerade 18 Jahre alt geworden, kann das Schweigen über die Vergangenheit nicht mehr ertragen, er erfährt die Wahrheit über seinen Vater. Dieser war Gestapo-Offizier und SS-Obersturmbannführer in einem Arbeitslager. Die britische Militärregierung hat ihn 1948 als Kriegsverbrecher hingerichtet.