Robert Merten aus Sondershausen hat seinen vietnamesischen Vater nie kennengelernt. Der 25-Jährige besitzt nur ein altes Foto, eine Adresse in Vietnam und die Erinnerungen seiner Mutter Kristine an eine große Liebe. Alles beginnt im Frühling 1987, als Kristine in einer Diskothek den damals 28-jährigen Ngoc kennen lernt. Ngoc war ein paar Jahre zuvor aus seiner Heimat Vietnam in die DDR gekommen als sogenannter Vertragsarbeiter. Seitdem arbeitete er im Forstwesen. Vertragsarbeiter wie er sollen den Bedarf an Arbeitskräften in der DDR decken und für fünf Jahre im Land bleiben. Allein 60.000 Vietnamesen lebten bis zur Wende in der DDR.