Kaum eine deutsche Stadt ist von Blindgängerbomben so geplagt wie Oranienburg. Eine systematische Suche ist ohne finanzielle Unterstützung des Bundes nicht möglich, so eine aktuelle Forderung des Landes Brandenburgs. Bislang ist die Bergung alliierter Munition Ländersache. Doch die tückischen Spezialbomben waren bereits ein erster Schritt zum Kalten Krieg. Sie wurden beim schwersten Angriff der 8. U.S. Air Force am 15.3.1945 eingesetzt, nachdem durch Dokumentenfunde in Straßburg bekannt geworden war, dass die Oranienburger Auergesellschaft für das Atomforschungsprogramm der Nazis Uranoxid produzierte. Als führender Hersteller von radioaktiven Stoffen belieferte das Tochterunternehmen der Degussa auch den Versuchsreaktor des Heereswaffenamts im Süden Berlins. Nichts davon sollte in die Hände der heranrückenden sowjetischen Armee fallen. "OZON unterwegs" beleuchtet mit neuen Fakten ein kaum bekanntes Kapitel deutscher Militär- und Wissenschaftsgeschichte.