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Topf & Söhne. Erfurt

Auf ewig in Metall gegossen stehen die Schriftzeichen an den Krematoriumsöfen von Auschwitz und Buchenwald: Topf & Söhne, Erfurt. Das Bild ist Symbol für den millionenfachen, industrialisierten Mord. Die Autorin hatte den Schriftzug in Buchenwald schon als Kind gesehen: Erfurt? Was hatte ihre Heimatstadt mit diesen schrecklichen Öfen zu tun? Sie bekam damals keine Antwort und erfuhr es erst nach der Wende. Dabei kannte den Betrieb Erfurter Speicherei- und Mälzerbau jeder in der Stadt. Topf & Söhne war ein vergessener Ort, der keine Ruhe gab. Der Film von Dr. Ute Gebhardt erzählt die Geschichte eines unheilvollen Ortes in der deutschen Geschichte – des Firmengeländes von Topf & Söhne. Von der ehrgeizigen Gründung der Firma bis zu ihrer Verstrickung in die Massenmorde des NS-Regimes – über das Verdrängen zu DDR-Zeiten, die Ignoranz nach der Wende, das zunächst unwillige Erinnern, die Besetzung des „Täterortes“ als autonomes Kulturzentrum bis zum späten Ringen um den Erinnerungsort, der er heute ist. Die Krematoriumsöfen und Anlagen von „Topf & Söhne“ waren die entscheidende technische Voraussetzung für den Holocaust. Doch warum haben sich die Ingenieure schuldig gemacht, obwohl sie zunächst nur einen Auftrag mit einem technischen Problem bearbeiteten? Warum gab dieser Ort keine Ruhe? Und warum lassen nur Erinnern und Wissen einen unheilvollen Ort produktiv werden? (Text: mdr)

Deutsch
  • Originally Aired January 27, 2015
  • Runtime 30 minutes
  • Network MDR
  • Created January 28, 2015 by
    Administrator admin
  • Modified January 28, 2015 by
    Administrator admin