Goethe gilt heute als der deutsche Dichter. Schon zu seinen Lebzeiten war er eine echte Legende. Der Film erzählt, wie Goethe vom jungen Literaturstar zum Staatsmann aufstieg. Doch das humanistische Ideal, das Goethe in seinem Drama „Iphigenie auf Tauris“ auf die Spitze trieb, konnte oder wollte er im echten Leben selbst nicht immer verwirklichen.
Als Heinrich Heine 1859 unter großen Qualen starb, konnte er auf ein bewegtes Leben zurückblicken. Im Pariser Vergnügungsviertel Montmartre hatte er ausreichend Möglichkeit gehabt, sich für seine berüchtigten Liebesgedichte anregen und begeistern zu lassen. Mit Ironie und scharfer Zunge nahm er auch gerne seine romantischen Kollegen aufs Korn. Dennoch stammt das vielleicht schönste Gedicht der Romantik – ja vielleicht der deutschen Sprache überhaupt – von ihm, dem großen Spötter: das Lied von der Loreley.
In „Kabale und Liebe“ verkehrt sich das junge Liebesglück von Luise und Ferdinand durch adlige Heimtücke in ein Trauerspiel. Der Hof verkörpert den Staat, ist Störenfried und Vernichter des Menschen – Schiller empört sich, und das aus Erfahrung: Der junge Schiller musste die Macht und die Willkür des Hofes schon früh am eigenen Leibe erfahren. Mit „Kabale und Liebe“ lieferte er eine rebellische Abrechnung mit dem verhassten Adel.